So schreibst du in fünf einfachen Schritten überzeugende Überschriften

In 5 einfachen Schritten zu unwiderstehlichen Überschriften (+ Freebie)

Gute Überschriften sorgen dafür, dass deine Zielgruppe deine Blogartikel liest

Mit einem Blick auf das Smartphone stößt du überall auf neuen Content: Newsletter, Podcasts, Onlinekurse, Blogartikel … Wie sollst du es in der ganzen Informationsflut schaffen, dass deine Inhalte sichtbar werden? Mithilfe von Überschriften! 2020 sind sie DAS wichtigste Tool, um Leser zu gewinnen.

Erfahre das Warum und fünf schnelle Schritte zu überzeugenden Überschriften.

Drei Funktionen von Überschriften

Es ist ganz egal, für welche Contentarten du Headlines schreibst: Ihre Funktionen bleiben immer gleich.

Eine Überschrift sollte …

  • Orientierung bieten: Das Onlinelesen kannst du nicht mit dem Lesen von Printtexten vergleichen. Websites lesen wir nicht vom ersten bis zum letzten Satz. Wir scannen sie. Wichtige Elemente, die uns dabei unterstützen sind Absätze, Listen, Fettschrift, Überschriften und Zwischenüberschriften. Sie strukturieren deinen Text und helfen dem Leser, den Inhalt schnell zu erfassen. Die Überschrift ist der erste Anker, an dem er hängen bleiben kann. Dank Überschriften und Zwischenüberschriften weiß er jederzeit, wo er sich im Text befindet.
  • das Thema enthalten. In der Überschrift wollen Leserinnen erfahren, wovon dein Text handelt. Sie wollen möglichst schnell einschätzen können, ob er für sie relevant ist.
  • Interesse und Erwartungen erzeugen. Die Überschrift ist online deine einzige Möglichkeit, User anzusprechen, neugierig zu machen und sie in deinen Text hinein zu ziehen.

Überschriften sind das Wichtigste an Deinem Text

Schon lange bevor das Internet entstand, waren Überschriften wichtig, um das Interesse von Lesern zu wecken. Bei Onlinetexten sieht die Sache noch mal extremer aus:

Angesichts der Contentflut ist die Überschrift das wichtigste Element deines Textes. Deine Inhalte werden nur konsumiert, wenn du die User mit einer fesselnden Überschrift dazu motivierst.

Hast du mal gezählt, wie viele Überschriften du täglich scannst? Bei mir sind es Hunderte. Es entstehen immer mehr Social Media Kanäle, News Plattformen und Contentarten. Ständig gibt es etwas Neues zu lesen, zu hören oder anzuschauen. Too much information: Deinem Gehirn stehen immer mehr Informationen zur Verfügung. Das sorgt dafür, dass es immer weniger Aufmerksamkeit-Budget hat. Weder du noch ich haben Zeit und Ressourcen, das alles zu konsumieren. Deinen Lesern geht es ganz genauso.

Um in der Informationsflut sichtbar zu sein, musst du die Aufmerksamkeit auf deine Inhalte ziehen. Wie das funktioniert? Mit der Überschrift. Sie ist wirklich deine einzige Chance, User vom Mehrwert deiner Inhalte zu überzeugen. Und diese Gelegenheit ist sehr kurz. Laut einer Microsoft-Studie lag 2013 die durchschnittliche Aufmerksamkeitsspanne eines Menschen bei acht Sekunden.

8 von 10 Menschen, die auf deine Inhalte stoßen, lesen die Überschrift. Nur 2 von diesen 10 lesen den Rest des Textes.

Überschriften sind nicht nur der erste Eindruck, den deine Inhalte auf deine Zielgruppe machen. Sie sind oft der einzige Eindruck: Menschen teilen immer wieder Inhalte aufgrund der Überschrift. Den Text selbst haben sie gar nicht gelesen. Deren Follower wiederum sehen auch nur die Headline und maximal einen Teaser sowie das Beitragsbild: Die Überschrift steht immer im Fokus. Von ihr hängt ab, ob dein Content gelesen und geteilt wird.

So kommst du in fünf Schritten zur fesselnden Überschrift

So schreibst du in fünf einfachen Schritten großartige Überschriften.

Unwiderstehlich und überzeugend, so muss eine Überschrift sein. Das meint aber nicht, dass du deinen Blog jetzt mit Clickbait Headlines vollstopfen sollst. Ganz im Gegenteil: Überzeugend kann eine Überschrift nur sein, wenn sie ehrlich ist und ein positives Gefühl bei den Leserinnen auslöst.

„Lies mich! Ich bin es wert, dass du deine wertvolle Lebenszeit in mich investierst!“

Das ist das Signal, das jede Überschrift an deine Leser senden sollte. Emotionale Manipulation ist dabei nicht erlaubt. Der Inhalt muss das Versprechen, das die Headline macht, einlösen.

Wie kommst du nun zu überzeugenden Überschriften? Mit diesen vier Schritten geht das schnell und einfach.

1. Schreibe die Überschrift zuerst.

Auch wenn du es in der Schule oder im Schreibworkshop anders gelernt hast: Verfasse die Überschrift, bevor du den Text schreibst. Sie dient als Versprechen an dich und deine Leser. Sie erleichtert dir den Schreibprozess, weil du das Ziel schon kennst. Du bist fokussierter und schreibst klarer, schweifst nicht ab. Die Überschrift unterstützt dich außerdem bei der Qualitätssicherung: Wenn du deinen Text fertig geschrieben hast, kannst du mit ihrer Hilfe prüfen, ob dein Text das Versprechen erfüllt.

Tipp: Hast du das Gefühl, dass du die Überschrift noch nicht formulieren kannst? Dann ist wahrscheinlich das Ziel deines Textes nicht klar genug: Denke noch mal darüber nach, was und wen du mit ihm erreichen möchtest.

2. Spreche deine Leser direkt an.

Einen Artikel lesen. Einen Podcast hören. Das ist alles keine Gruppenerfahrung. Wenn jemand deine Inhalte wahrnimmt, tut er oder sie das allein. Spreche die Person also direkt an und nutze dafür die Personalpronomen Du oder Sie. Streiche man aus deinem Wortschatz. Davon fühlt sich niemand angesprochen.

Duzen oder Siezen? Erfahre hier, wie du die passende Kundenanrede findest.

3. Nutze wiederkehrende Strukturen.

Zu jedem Thema existieren bereits Texte. Genauso gab es auch jede Form einer Überschrift schon mal. Du musst das Rad nicht neu schreiben: Schaue dir an, welche Formeln andere Blogs oder Magazine für ihre Überschriften nutzen. Welche davon passen zu deiner Zielgruppe? Für einen Näh-Blog ist zum Beispiel die „How to …“-Formel ideal. Eine weitere wiederkehrende Struktur können Zahlen sein: „7 Tipps für eine entspannte, erste Yogastunde“.

Lege dir ein Dokument an, in welches du passende Formeln schreibst. Das erleichtert dir die Arbeit: Es ist deine Inspirationsquelle. So musst du nicht bei jedem neuen Blogartikel von vorn überlegen, wie du eine knackige Überschrift schreibst.

Behalte bei der Strukturierung deiner Headline im Kopf, dass der Leser sie schnell überfliegen und erfassen will. Mache ihm das Lesen leicht: Packe bei Überschriften, die länger sind als sechs bis acht Wörter, die wichtigsten Begriffe direkt an den Anfang oder an das Ende.

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4. Betone den Nutzen für die Leserin.

Was lernt der Leser in deinem Text? Welchen Vorteil hat er, wenn er deinen Content konsumiert? Leserinnen möchten schon in der Überschrift erfahren, dass der Inhalt ihre Zeit wert ist. Wenn sie nicht wissen, was ihnen der Inhalt nützt, scrollen sie einfach weiter, egal wie poetisch deine Überschrift ist. Zeige den Lesern, welche Neuigkeit dein Content enthält und, wie sie damit ihr Leben verbessern können. Konzentriere dich bei der Betonung der Vorteile nicht auf alle Leserinnen, sondern nur auf die Menschen, die du ansprechen willst: Welches Problem deiner Zielgruppe löst der Text?

Hole die Formulierung des Nutzens auf die emotionale Ebene. Gefühle wecken eher die Aufmerksamkeit als kalte Fakten: Sie steigern das Interesse, deinen Text zu lesen. Sie erhöhen die Wahrscheinlichkeit, dass Leser deine Inhalte teilen.

Ein Beispiel: Du möchtest einen Artikel zur Altersvorsorge für junge Mütter schreiben. Das ist ein trockenes Thema, das Menschen gerne vor sich her schieben. Versetze dich in deine Zielgruppe hinein: Wie fühlt sich deine Leserin, wenn sie sich endlich über Vorsorge-Möglichkeiten informiert hat und wichtige Schritte erledigt hat? Wahrscheinlich kann sie nachts ruhiger schlafen, weil die Angst vor der Altersarmut kleiner geworden ist. Baue diese emotionale Transformation in deine Überschrift ein: „Damit du entspannter schlafen kannst: 7 Tipps für deine Altersvorsorge“.

Tipp: Mit der nutzenorientierten Überschrift versprichst du deinen Lesern etwas. Der Text sollte dieses Versprechen auf jeden Fall einlösen, damit die User Vertrauen zu dir aufbauen. Kann er es nicht erfüllen, sind wir wieder beim Clickbaiting.

5. Schreibe eindeutig.

Das Ziel ist es, eine Überschrift zu schreiben, die auch für sich allein stehen kann. Wenn dein Blogartikel in einem sozialen Netzwerk geteilt wird und nur die Headline zu sehen ist, sollte diese trotzdem Sinn ergeben. Drücke dich präzise aus: Die Leserin will ganz genau wissen, welche Informationen Sie im Text erhält. „7 Tipps für deine Altersvorsorge“ stellt zwar den Inhalt dar, es ist aber unklar, für wen die Tipps anwendbar sind. Die Formulierung ist zu mehrdeutig. „7 Tipps für deine Altersvorsorge als junge Mutter“ verdeutlicht schon eher, wem die Tipps weiterhelfen.

Um zu überprüfen, wie eindeutig deine Überschrift ist, kannst du auf die sieben W-Fragen zurückgreifen: Wer? Was? Wo? Wann? Wie? Wozu? Warum? Besonders wichtig für gute Überschriften sind die Fragen nach dem Warum und dem Wie. Bei komplexen Themen kannst du die restlichen Elemente auch in die Unterüberschrift packen.

Tipp meiner Deutschlehrerin aus der achten Klasse: In der Kürze liegt die Würze. Schaue, welche Wörter überflüssig sind und die Aussage deiner Überschrift nicht verbessern. Wenn du sie kürzt, bist du automatisch gezwungen, nach passenderen Wörtern zu suchen. Dadurch entstehen klarere Aussagen: Die Erwartung des Lesers, die beim Scannen der Überschrift entsteht, entspricht dem tatsächlichen Inhalt. Eine eindeutige Überschrift sorgt für eine zufriedene Leserin, die gerne wieder bei dir vorbeischaut.

Credits: Photos by Christin Hume on Unsplash