Kurz-Interview: Wie Gehen deine Texte verbessern kann
Ein schmaler Bach plätschert über große und kleine Steine. Die Frühlingssonne blitzt durch Blätter, die schon saftig-grün, aber noch nicht ganz ausgewachsen sind.
So begann vor ein paar Wochen eine Instagram-Story von Sandra von Lass uns gehen. Sie beschäftigt sich mit dem Thema Gehen und was es Schritt für Schritt in uns auslöst. Auf allen Sinnesebenen. In ihrer Story erwähnte sie auch, wie Gehen auf Kreativität und Ideenfindung wirkt. Was macht körperliche Bewegung mit unserer Kreativität und unserem Schreiben? Das Thema finde ich richtig spannend.
Sandra erzählt uns in diesem Kurz-Interview mehr dazu. Denn für lebendige Texte ist es so wichtig, dass dein kreatives Pflänzchen in seiner vollen Kraft steht. Mit saftig-grünen, ausgewachsenen Blättern.
Viel Spaß beim Lesen, Schreiben und Gehen!
Sandra und Laura
PS: Die Idee für diese Einleitung kam mir (Laura) – ganz spontan – auf einem kurzen Spaziergang. Sandras letzten Tipp aus dem Interview hatte ich da noch nicht umgesetzt. Ich musste auf dem Heimweg ganz schön spurten, damit die Idee nicht verloren ging. 😬
Das macht körperliche Bewegung mit unserer Kreativität und unseren Texten
Laura: Viele Menschen sitzen zu viel und machen zu wenige Schritte. Das liest man ständig. Mehr Bewegung ist gut, für Kreislauf, Muskeln, Gelenke, Herz und Gehirn. Auch das wissen wir. Aber welchen Wert hat das Gehen noch? Macht die Bewegung, das Gehen auch etwas mit unserer Kreativität und unseren Marketing-Texten?
Sandra: Gehen regt zum kreativen Denken an. Dafür verantwortlich: Der unangestrengte, monotone Rhythmus und die verbesserte Sauerstoffversorgung des Gehirns. Unser Körper ist unaufgeregt beschäftigt, was unserem Geist ermöglicht, sich frei zu bewegen und neue Ideen hervorzubringen. Eine Studie belegt, dass die Kreativität bei Menschen, die täglich gehen, bis zu 60 % gesteigert ist – dafür reicht bereits ein Spaziergang von 15 Minuten.
Laura: Wenn ich jetzt ganz konkret einen kreativen Einfall brauche oder einen wichtigen Text vor mir habe, der besonders flüssig und lebendig klingen soll: Was würdest du mir empfehlen? Wie kann ich das Gehen als Werkzeug nutzen?
Sandra: Die meisten Menschen glauben, Gehen wäre langweilig; Zeitverschwendung. Wir haben bereits gelernt, dass genau diese Langeweile, Monotonie, unsere Kreativitat beflügeln kann. Vor allem, wenn wir ohne Ablenkung und in Stille gehen – allein, ohne Smartphone in der Hand und Musik auf den Ohren. Wir können unseren Spaziergang auch bewusst abwechslungsreich gestalten. Eine Studie hat ergeben, dass das Armekreisen beim Gehen zu mehr kreativen Einfällen führt.
Wie wäre es mit einem
Perspektivwechsel?
Wir können unseren Weg rückwärts gehend fortsetzen oder stehen bleiben und durch unsere Beine schauen. Alles führt dazu, unser Gehirn aus eingefahrenen Denkmustern zu holen und Ideen zu begünstigen. Neue Eindrücke können wir auch gewinnen, wenn wir mit all unseren Sinnen gehen. Was sehen wir Besonderes am Wegesrand? Was riechen und hören wir? Wie fühlt sich die Rinde des Baumes an, an dem wir gerade vorbei gegangen sind? Selbst wenn wir am Ende unseres Spaziergangs nicht den entscheidenden Einfall hatten, kehren wir erholter an den Schreibtisch zurück.
Tipp: Ich empfehle ein kleines Notizbuch auf den Spaziergang mitzunehmen – manchmal sind Gedanken so schnell weg, wie sie gekommen sind.
Fazit
Wir sehen also: Für gute Texte braucht es nicht immer volle Power oder das berühmte kreative Chaos. Gerade der monotone, rhythmische Anteil am Gehen ermöglicht es unseren Gedanken, sich frei zu entfalten. Tschüss eingefahrene Denkmuster! Bewegung im Körper bringt Bewegung in deine Sätze. Noch besser funktioniert das, wenn du ohne Ablenkung (keine Musik, kein Hörbuch) unterwegs bist. So bekommst du überhaupt erst mit, auf welche Ideen dein Gehirn kommt.
Wenn du noch mehr über die Wirkung des Gehens erfahren möchtest, schau gerne bei Sandra auf Instagram vorbei. Wer weiß, vielleicht treffen wir uns zufällig beim nächsten Spaziergang? 😊
Titelfoto: Foto von Mitchell Griest auf Unsplash
Collage: Baumstumpf mit Notizbuch von Nicolas Messifet auf Unsplash, Porträt von Sandra.