Briefing schreiben: Notizblöcke und Stifte liegen auf dem Schreibtisch

Wie schreibt man ein gutes Briefing?

Schreibende sind keine Hellseher: Zu einem guten Text gehört ein gutes Briefing.

Damit wir einen Text schreiben können, der für messbare Ergebnisse sorgt, brauchen wir eindeutige Informationen. Schließlich sollen unsere Worte die Bedürfnisse von zwei Gruppen erfüllen: Auftraggeber und Zielgruppe. Ein Briefing ist hierfür der Ausgangspunkt. In klarer Sprache. Ohne Floskeln. 

Es gilt: Je besser das Briefing, desto besser das Ergebnis!

Die Themen im Überblick: 

  • Wortbedeutung
  • Darum ist ein Briefing wichtig
  • Was muss alles rein?

Am Ende des Artikels kannst du meine Briefing-Vorlage downloaden, die ich auch für meine Kunden und Kundinnen nutze.

Wortbedeutung: Das ist ein Briefing

Briefing ist ein Anglizismus und heißt übersetzt: Einweisung oder Einsatzbesprechung. Es findet mündlich oder schriftlich statt, etwa vor einem Website-Relaunch. Es enthält alle Informationen und Anforderungen (z. B. : Textmenge, Zielgruppe, Zeitplan), die zur Durchführung nötig sind. Es ist der Fahrplan, an dem sich alle Beteiligten orientieren. Ein Briefing kannst du intern einsetzen, wenn mehrere Personen oder Teams an einem Projekt arbeiten. Oder du nutzt es für die zielführende Beauftragung von externen Dienstleistern.

Tipp: In diesem Blogartikel erfährst du, wie du den passenden Texter findest und beauftragst.

Warum ist ein Briefing wichtig? 

Kreative Arbeit ohne oder mit schlechtem Briefing? Das kannst du dir so vorstellen: Du möchtest zu einer bestimmten Alm wandern. Du hast aber keine Karte dabei. Und nun zieht auch noch Nebel auf. Du verlierst die Orientierung und weißt nicht, wie du an dein Ziel kommst.

Hast du hingegen deine Wanderkarte dabei, also Zeit in ein Briefing investiert, hat das viele Vorteile:

  1. Alle Beteiligten sind auf dem gleichen Stand. Das sorgt für weniger Missverständnisse, weniger Korrekturrunden und mehr Motivation. 
  2. Jeder weiß, was er zu tun hat und was der nächste Schritt ist: Der Nebel verzieht sich.
  3. Die Texterin weiß, welche Anforderungen du hast, was deine Erwartungen sind und welche Botschaften du transportieren willst.
  4. Alle Informationen befinden sich in einem Dokument. Das spart Zeit und Fragerei.
  5. Es stellt sicher, dass sich beide Seiten verstehen und ist die Basis für eine erfolgreiche Zusammenarbeit. 

Das Briefing ist Plan und Inspirationsquelle zugleich: Contenterstellung hat nichts mit “einfach drauflos schreiben” zu tun. Kreative Arbeit geschieht nicht einfach im Nebel. Sie braucht messbare Ziele. 

Nützlich für Auftraggeber und Texter

Ein Briefing hilft dem Freelancer, dein Unternehmen und die Bedürfnisse kennen zu lernen. Damit er den Auftrag so ausführen kann, wie du dir das wünschst. Es ist aber nicht nur für den Dienstleister wertvoll: Es bringt auch dich als Auftraggeberin weiter, weil du gezwungen bist, dich schriftlich mit deinem Unternehmen auseinanderzusetzen. Du gewinnst Klarheit über 

  • Positionierung, 
  • Zielgruppe,
  • Werte, 
  • jetzige Situation,
  • Ziele und 
  • Alleinstellungsmerkmale.

Neben dem Briefing gibt es auch das Rebriefing und das Debriefing: Das Rebriefing findet nach dem Briefing aber vor Auftragsumsetzung statt, um alle Informationen noch mal abzugleichen und eventuelle Fragen zu klären. Das Debriefing findet nach der Umsetzung statt und dient der Auswertung: Wie lief das Projekt? Haben wir unsere Ziele erreicht?

Kurz zusammengefasst: Ein Briefing …

  • spart Zeit
  • reduziert Korrekturrunden
  • vermeidet Missverständnisse
  • legt Ziele klar fest
  • bringt alle auf den gleichen Stand
  • sorgt für konsistente Kommunikationsmaßnahmen

Das muss alles in ein Briefing

Die Basis

Viele Freelancer bieten ihren Kunden fertige Briefingvorlagen an. Oder schicken die Fragen in einer Mail. Ob als Mail, Powerpoint oder Textdokument: Das Format ist egal. Auch die Zeit für ordentlich ausformulierte Sätze kannst du dir sparen. Stichworte reichen aus. Gut ist gut genug! Hauptsache, der Text enthält alle wesentlichen Informationen in präzisen Worten. Arbeite gerne mit Aufzählungen. Dann kann man eine bestimmte Information schneller finden.

Briefing schreiben – kurz und informativ

In der sechsten Klasse sagte meine Deutschlehrerin: “In der Kürze liegt die Würze.” Das gilt auch fürs Briefing schreiben. Es braucht keine ausschweifenden Romane über die Entstehungsgeschichte deines Unternehmens. In der Regel reichen maximal zwei DIN A4-Seiten. Ein längerer Text kostet beide Seiten zu viel Zeit.

Zahllose starre Vorgaben schränken Kreative in ihren Gestaltungsmöglichkeiten ein. Wenn im Briefing schon festgelegt ist, dass Keyword X und Y im dritten und fünften Absatz sieben Mal eingesetzt werden sollen, gerät nicht nur dieser Satz, sondern auch der beauftragte Text sperrig. Ein Briefing kann also in zwei Richtungen ausschlagen: zu viele oder zu wenige Informationen.

Briefings unterscheiden sich je nach Auftragsart und Kundenbindung: Vom Stammkunden kann es knapper ausfallen als vom Neukunden. Für die Entwicklung einer Contentstrategie benötigt man andere Infos als für das Schreiben eines Blogartikels. Orientiere dich an diesen Beispielen: 

  • Beauftragst du einen Blogartikel bei einem Freelancer, mit dem du schon mal zusammengearbeitet hast, reichen 200 Wörter. 
  • Wenn du mehrere Texte für eine neue Website brauchst, können es auch schon mal zwei Seiten werden.

Ein Briefing beantwortet folgende Fragen:

  1. Vorstellung des Unternehmens: Wer bist du und was ist dein Alleinstellungsmerkmal? Wer sind deine Mitbewerber?
  2. Was ist der Hintergrund des Projekts? Was ist die Aufgabe bzw. Thema des Textes?
  3. Welche Zielgruppe sollen die Texte ansprechen? Was ist das Ziel der Texte? (z. B. Neukunden gewinnen oder User in den Shop leiten) Welche Botschaft soll transportiert werden?
  4. Bis wann sollten die Texte fertig sein?
  5. Textart? (Beispiele: Social Media Post, Websitetext, E-Book, Blogartikel)
  6. Welche Keywords sollen eingesetzt werden? Sollen Keywords recherchiert werden?
  7. Gibt es ein Corporate Wording?
  8. Wie sollen die Leser:innen angesprochen werden? Direkt? Siezen? Duzen?
  9. Wie soll der Schreibstil sein (locker, seriös, sachlich, umgangssprachlich)?
  10. Gibt es sprachliche oder inhaltliche No Gos?
  11. Weitere Besonderheiten?

Briefing-Vorlage als Download

Lade hier mein Briefing-Formular als Word-Dokument herunter und nutze es für die nächste Beauftragung.