Uninspiriert im Homeoffice? Wecke mit diesen 5 Techniken deine Kreativität auf
Dir ist einfach so ein Roman aus den Fingern geblubbert? Herzlichen Glückwunsch! Du hast einen seltenen Moment der Inspiration und Motivation erlebt. Für viele Kreativschaffende sieht die Realität zäher aus: Du kannst nicht darauf warten, dass du dich motiviert fühlst. Denn dem Abgabetermin ist deine Gefühlswelt reichlich egal.
Als kreative Freelancer müssen wir kontinuierlich einzigartige Arbeiten abliefern. Auch dann, wenn wir faul sind, schlecht geschlafen haben oder Sorgen uns ablenken (etwa wegen der aktuellen Corona-Pandemie).
Du musst einen Blogartikel schreiben, steckst aber in einer Schreibblockade? Diese fünf erprobten Strategien holen deine Kreativität aus dem Motivationsloch.
Inhaltsverzeichnis
Kreativität ist kein Zufall
Abgabetermine, Stress, Selbstzweifel, Müdigkeit, Ablenkung: All das blockiert deine kreative Energie. Kreativität ist nichts, was dir täglich in die Hände fällt. Es ist ein Prozess. Und der braucht Struktur, Handwerk und ein paar Tricks, jeden Tag die kreativen Sinne wach zu kitzeln.
Dir fehlt die Inspiration? Fang erst mal an. Du brauchst nicht inspiriert zu sein, um kreativ arbeiten zu können.
Kreativität ist keine Gabe und braucht auch keine Muse. Sie ist eine Fähigkeit, die man erlernen kann wie ein Handwerk. Mit diesen Strategien kannst du kreativ arbeiten, auch wenn du dich nicht inspiriert fühlst.
Mit diesen Techniken kannst du kreativ sein, auch wenn du keine Lust hast
Technik 1: Freewriting
Falls du dich blockiert fühlst oder Angst vor der leeren, weißen Seite hast, ist diese Technik optimal. Sie hilft dir, deinen kreativen Muskel aufzuwärmen.
So funktioniert Freewriting: Nimm dir einen Stift und etwas Papier. Stelle dir einen Timer auf zehn Minuten (für den Anfang reichen auch fünf). Schreibe einfach darauf los. Schreibe alles auf, was dir so in den Kopf kommt. Setze den Stift nicht ab. Schreibe Deinen Gedankenstrom auf. Das Ziel ist nicht, einen brauchbaren Text zu erstellen. Das spontane Schreiben soll nur Deine Kreativität anregen. Nach Ablauf der zehn Minuten wirfst du Deinen Text – ungelesen – in den Papierkorb.
Freewriting zeigt dir: Egal, wie uninspiriert oder schlecht drauf du bist, wenn du erst mal anfängst, kommst du immer zu einem Ergebnis.
Überarbeiten kannst du dein Werk später. Hauptsache, du fängst an.
Technik 2: Sport
Nach über elf Jahren schreibender Tätigkeit ist Sport zu meiner Universalwaffe gegen kreative Tiefs geworden. Die besten Ideen fallen mir immer dann ein, wenn ich ganz weit weg von meinem Schreibtisch bin.
Beim Sport kann dein Gehirn in Ruhe nachdenken und frische Energie tanken. Suche dir eine Bewegungsform, die dir Freude bringt: Ob Joggen, Yoga, Functional Training oder Spazieren gehen – eine bewegte Pause weckt deine Kreativität auf. Denn Kreativität funktioniert nur mit einer ausgewogenen Mischung aus Ruhe und Aktivität.
Technik 3: Pomodoro
Dir steht ein langer Blogartikel bevor und du findest einfach keinen Einstieg? Fang klein an: Die Pomodoro-Technik bewirkt, dass dir deine eigenen Ansprüche weniger im Weg stehen. Du arbeitest für eine vorher festgelegte Zeit an deinem Text und weißt ganz genau, wann du Pause machen darfst. Das reduziert deine Startschwierigkeiten, selbst wenn akute Sorgen deine Konzentration stören. Denn: Du musst weder den Blogartikel in einem Rutsch fertigstellen noch ein perfektes Ergebnis erreichen. Es geht vielmehr um kontinuierliche Babysteps: Auch mit kleinen Schritten kommst du deinem Ziel näher. #slowbusiness sozusagen.
So funktioniert Pomodoro:
- Mache dir klar, was gerade deine Aufgabe ist und was die nächsten Schritte sind, um sie zu erledigen.
- Stelle einen Timer auf 25 Minuten.
- Arbeite an deiner Aufgabe, bis der Wecker klingelt. Wichtig dabei: Fokussiere dich auf die Tätigkeit. Bewertet wird später.
- Mache dann fünf Minuten Pause.
- Nach vier Durchgängen machst du eine Pause von 15 bis 20 Minuten.
Durch den festgelegten Zeitrahmen von 25 Minuten wirkt die Aufgabe, die du vor dir hast, viel weniger groß. 25 Minuten an einem Blogartikel schreiben – das ist zu schaffen. Oder? Mit dem ersten Klingeln des Weckers hast du dein erstes Erfolgserlebnis. Das löst kreative Hemmungen und du kannst direkt mit dem nächsten Babystep weitermachen.
Technik 4: Moodboard
Wenn du häufig mit Wörtern arbeitest, kann sich schnell Routine einschleichen: Deine Texte basieren auf dem gleichen Schema, bestimmte Formulierungen tauchen immer wieder auf. Das Ergebnis? Du hast weniger Freude an deiner kreativen Arbeit.
Mit anderen Medien zu arbeiten, hilft mir ungemein, Betriebsblindheit sowie Unlust abzubauen und neue kreative Impulse zu finden. Du könntest für den nächsten Blogartikel zum Beispiel ein Moodboard mit Bildern und Farben entwickeln, das Thema und Ziel des Textes darstellt. Oder du arbeitest mit Sketchnotes, um deine Contentstrategie auszuarbeiten. Visuelle Techniken helfen dir, neue Wege zu gehen und mehr Dynamik in deine kreative Arbeit zu bringen.
Technik 5: offline arbeiten
Hast du dich schon mal gefragt, wo die Lust an deiner kreativen Arbeit hin ist? Mir ist neulich aufgefallen, dass Unlust und digitale Reizüberflutung eng miteinander verwoben sind. Wenn ich ziellos durch Instagram scrolle, ist mein Gehirn schon so voll mit Informationen, dass es kaum noch arbeiten kann. Wie ein Browser, der einfriert, weil 73 Tabs parallel offen sind.
Wenn mir ein Abgabetermin im Nacken sitzt, mache ich Folgendes: Ich schnappe mir Stift und Notizbuch und verziehe mich in ein Café ohne WLAN. Smartphone und Laptop bleiben zuhause. Ich suche mir einen Platz am Fenster, lasse meine Gedanken treiben und fange dann mit dem Teil des Textes an, der mir am leichtesten fällt.
Wenn du dich gerade in Selbstisolation zuhause befindest, kannst du alternativ das WLAN ausschalten und vom Schreibtisch an den Küchentisch wechseln.
Bei diesem Blogartikel habe ich zum Beispiel den Abschnitt Freewriting zuerst per Hand geschrieben. Als ich einmal den Anfang gefunden hatte, war es ganz einfach, zum Laptop zu wechseln und den Rest runterzuschreiben. Nimm dies, Lustlosigkeit!
Photo by Matthew Henry on Unsplash