Homeoffice: grauer Laptop liegt auf einem Sofa

Freiheit küsst Faulheit: Produktivität im Homeoffice

Homeoffice ist toll. Homeoffice ist ätzend.

Das Problem mit der Freiheit ist die Freiheit. Denn sie macht unproduktiv. Und faul. Für produktive Stunden im Homeoffice braucht es klare Regeln. Und Struktur.

Wie finde ich heraus, was die Arbeit im Homeoffice erleichtert?

Wer das Gefühl hat, ziellos und ständig abgelenkt zu sein, kann sich ein paar Tage selbst beobachten:

  • Wann beginnt der Arbeitstag?
  • Wie lange dauern wiederkehrende Aufgaben?
  • Was lenkt warum ab?
  • Wo liegen produktive Phasen?

Der kurze Selbstcheck verrät, welche Arbeitsroutinen helfen, motiviert und fokussiert zu arbeiten.

Im Folgenden stelle ich die Regeln vor, die mir persönlich guttun.

Fünf Regeln fürs Arbeiten im Homeoffice

1. Planung is king: feste Arbeitszeiten

Zu Beginn meiner Selbstständigkeit legte ich einfach los. Ich arbeitete viele Stunden durch und hatte meist das Gefühl, nicht “genug” geschafft zu haben. Die Energie- und Kreativressourcen leerten sich zügig. Zum Aufladen der Kraftreserven ist es wichtig, Zeiten zum Abschalten, Bewegen und Austauschen fest einzuplanen.

Bevor ich morgens den ersten Satz formuliere, plane ich, wann ich Feierabend mache. Auch die Mittagspause plane ich im Voraus. Wenn ich weiß, wann ich Bewegung und Frischluft bekomme, kann ich fokussierter meine Aufgaben angehen.

2. Nix mit Jogginghose

Bis nachmittags im Pyjama auf dem Sofa arbeiten? Ein Klischee, das bei mir nicht infrage kommt: Ich kleide mich jeden Morgen fürs Büro. Ich ziehe das komplette Programm durch. Diese Routine hilft mir, die Arbeit nicht mit ins Bett zu nehmen. Ohne sie könnte ich nie abschalten. Die Abgrenzung versetzt mich in einen produktiven Arbeitsmodus. Nach dem Ankleiden weiß der Kopf: Jetzt legen wir los. Genauso wie er beim Zähneputzen merkt: Jetzt ruft das Bett.

3. Bitte kein kreatives Chaos

Ordentlich, ordentlicher, mein Schreibtisch! Kreatives Chaos ist für mich ein Widerspruch in sich. Wenn ich konzentriert an einem Text oder an einer Content-Strategie arbeite, darf auf meinem Schreibtisch kein Kram liegen. Keine Zettelberge. Keine Kuchenkrümel. Keine leeren Teetassen. Das sind alles äußere Reize, die mich ablenken. Bei mir gilt: Ist das Arbeitszimmer aufgeräumt, ist es auch der Kopf.

Eine Ausnahme gibt es: Pflanzen sind erlaubt. Ein bisschen Grünzeug unterstützt meine Motivation zu jeder Jahreszeit.

4. Abwechslung motiviert

Im vorigen Punkt wurde schon deutlich: Fürs Schreiben brauche ich Ruhe und möglichst wenig Ablenkung durch äußere Reize. Das Homeoffice kann schnell zur einsamen Insel werden. Oder die Verlockungen durch Kühlschrank und Sofa zu stark. Für Austausch mit Kollegen verlasse ich regelmäßig meine Wohnung und verabrede mich in Coworking-Spaces oder Bibliotheken (Sandra von Frau, frei & veranstaltet zum Beispiel monatliche Treffen zum gemeinsamen Coworken). Besonders bei Aufgaben, die mir nicht liegen, steigert der Ortswechsel meine Produktivität: Ich schiebe sie weniger vor mir her, weil ich mich nicht selbst ablenken kann.

5. Das Smartphone bleibt draußen

Lies mich! News, Instagram, Messenger oder einfach nur die Wettervorhersage: Alle Apps rufen nach Aufmerksamkeit. Liegt das Smartphone in meinem Blickfeld, nehme ich es alle paar Minuten in die Hand. Diese Gewohnheit macht einen konzentrierten Arbeitsflow nahezu unmöglich. Weil ich intensiv durchdachte Artikel produzieren möchte, gilt an Arbeitstagen: Das Smartphone darf nicht mit ins Homeoffice. Es hat seinen festen Platz im Flur. Lautlos ist es sowieso.

Hinweis: Der Artikel erschien in ähnlicher Form als Gastbeitrag bei elbcontent.